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Erdnussallergie

Erdnussallergie

Der offizielle Buchstabencode für die Allergen Kennzeichnung sieht folgend aus:

» E Erdnüsse und daraus gewonnene Erzeugnisse

Erdnüsse gehören zu den Nahrungsmittelallergenen, die am häufigsten schwere schockähnliche Reaktionen auslösen, welche unbehandelt zum Tod führen können.

Erdnüsse dienen als Geschmacksträger und vergrößern das Volumen und die Konsistenz vieler Lebensmittel.

Erdnüsse werden einerseits geröstet und gesalzen konsumiert, sind aber auch in zahlreichen verarbeiteten Lebensmitteln als Bestandteil oder Verunreinigung enthalten. Auch ein einfacher Hautkontakt kann bereits einen Ausschlag verursachen und durch Erdnussstaub verunreinigte Luft kann ebenfalls eine allergische Reaktion auslösen.

Erdnüsse und Erdnusshaltige Lebensmittel sollen strikte gemieden werden. In der Praxis ist dies allerdings nicht einfach, so dass es häufig zu einer versehentlichen Einnahme kommt. Erdnüsse werden als Zutaten in den unterschiedlichsten Lebensmitten verarbeitet - vor allem in Naschwaren - und können beispielsweise durch gemeinsam genutzte Produktionsanlagen in Lebensmittel gelangen, die eigentlich erdnussfrei hergestellt werden.

Die Patienten sollen für den Notfall jederzeit ein Allergie-Notfallset mit einer Adrenalin-Fertigspritze und Antihistaminika bei sich tragen.

Folgende Lebensmittel sollten Sie meiden:

Erdnüsse
Erdnussöl
Erdnussbutter
Margarine
Salami, Leberwurst, Würstchen.
gemischte Salate
Dessert - Crème, Käse mit Nüssen, Joghurt mit Müsli, Milchprodukte mit Cerealien
Süßigkeiten und Lebensmittel, in denen " pflanzliches Öl" oder " Fette" enthalten ist, wie bei Chips beispielsweise.
Vollkornbrot
Frühstücksflocken, Plundergebäck, Kekse, Kuchen, Salzgebäck
Müsliriegel
Konditorenwaren, gefüllte Schokoladen, Pralinen, Eiscremes, Nougat, Blätterteig, Müsliriegel, Schokoriegel...
Nüsse und Rosinen und Kartoffeln, da diese Kreuzallergien hervorrufen können
Suppen
trockene Kekse
Cracker
Hamburger
Fertiggerichte
Deko für Eis mit Haselnusspulver
Mandeln und Marzipan, manche Aromen

Vermeiden Sie Präparate, die "pflanzliches Öl" (ohne genauere Bezeichnung ob es sich um Erdnussöl, Olivenöl oder Sonnenblumenöl handelt) enthalten.

Lebensmittel in denen Erdnüsse oder Erzeugnisse aus Erdnüssen vorkommen können:

Margarine, Brot, Kuchen, Gebäck, Schokocreme, vegetarische Brotaufstriche, Cerealien, Müsli, Frühstücksflocken, Schokolade, Feinkostsalate, Marinaden, Satésauße, Eis, aromatisierter Kaffee, Likör, in Erdnussöl frittierten Speisen (Pommes Frites)

Erzeugnisse aus Erdnüssen: Erdnüsse geröstet, Erdnussöl, Erdnussbutter, Erdnussflocken, Erdnussmehl

ACHTUNG: Kontaminationsgefahr bei kalt gepressten Ölen, bei Verwendung von gleichem Frittierfett, bei asiatischen und vegetarischen Gerichten

Allergien - Überbegriff

Die Allergie - ein Volksleiden

Niesattacken und eine triefende Nase, rote, juckende und tränende Augen, das gehört für viele Menschen zum Frühjahr dazu. Sie leiden an Heuschnupfen, reagieren allergisch auf Blütenpollen oder Gräserpollen. Andere haben das ganze Jahr Probleme, entwickeln Hautausschläge oder leiden an Luftnot, wenn sie mit Hausstaub, Schimmelpilzen, Tierhaaren oder anderen Allergenen konfrontiert werden.

Jeder Dritte ist ein Allergiker

Mit einer Allergie steht man keineswegs alleine da. Ihre Häufigkeit hat sich in den vergangenen Jahren verdoppelt. Mittlerweile reagiert etwa jeder Dritte Mensch allergisch auf mindestens eine Substanz unserer Umwelt. Jeder kennt Verwandte und Bekannte, die selbst Allergiker sind. Ebenso falsch ist es anzunehmen, Allergien seien früher einfach nicht so gründlich erkannt worden wie heute. Vielmehr hat es sich herausgestellt, dass die Menschen zunehmend empfindlicher auf Umweltreize reagieren. Ihr Immunsystem wehrt sich gegen bestimmte Substanzen, die früher problemlos toleriert wurden.

Spürbarer Abwehrfehler - die allergische Reaktion

Normalerweise soll unser Immunsystem uns nur vor eindringenden und schädigenden Fremdstoffen schützen. Dafür stellt es Antikörper her. Diese verteidigen unseren Körper gegen fremde Eindringlinge wie Pollen oder Staub, und machen sie unschädlich. Manchmal schießt das Immunsystem jedoch über sein Ziel hinaus. Es beginnt sehr stark auf Substanzen zu reagieren, die eigentlich ganz harmlos sind. Dadurch kommt es zu einer krankmachenden Überempfindlichkeit, der Allergie. Hierbei werden Antikörper gegen beispielsweise Pollen, Hausstaubmilben oder Katzenhaare gebildet. Diese Antikörper lagern sich an histaminhaltige Mastzellen an. Das Immunsystem ist somit überempfindlich gegen den Allergieauslöser geworden (Sensibilisierung). Das Allergen bindet an die auf den Mastzellen sitzenden Antikörper und aktiviert so die Mastzellen. Kommt die Person nun wieder in Kontakt mit dem Allergen, so reagiert der Körper sofort. Der Botenstoff Histamin wird ausgeschüttet und es kommt zu überschießenden Reaktionen wie Niesen, Jucken und/oder Anschwellen der Schleimhäute.

Vielfältig - Allergien und Symptome

So verschieden wie Menschen sind, können auch Allergien bei jedem Betroffenen unterschiedlich ausfallen. Sie können von Niesen über verstopfte oder laufende Nase bis hin zu Jucken und Brennen in den Augen gehen. Das Atmen kann erschwert sein, die Haut kann jucken, Ausschläge können auftreten. Oder der Körper reagiert mit Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall. In sehr seltenen Fällen kann es auch zum lebensgefährlichen, allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit des Patienten kommen. Hiervon sind oft Menschen mit einer Allergie gegen Insekten, Lebens- oder Arzneimittel betroffen.


Von Kreuzallergien spricht man, wenn Immunoglobuline-Antikörper, die gegen ein estimmtes Allergen gerichtet sind, auch andere Allergene aus anderen Allergenquellen erkennen können (Birkenallergiker --> Apfelallergie)

Wie kann man Allergien nachweisen:

Hauttest: Allergenextrakte werden mit der Haut in Kontakt gebracht. Nach einer definierten Zeit kann man aufgrund der Hautreaktion erkennen ob eine Allergie besteht (z.B. Pricktest)

Blutuntersuchungen: In Blutproben können Antikörper gemessen werden.

Häufigste Allergene:

Kontaktallergene (meist sind Hände, Gesicht, Unterschenkel oder Nacken betroffen) : Nickel, Parfum, Chrom, Wolle, Milben, Wiesenpflanzen, Latex
Inhalationsallergene (werden über die Atmung aufgenommen): Birkenpollen, Wohnungsstaub, Tierhaare, Gräserpollen, Pilzsporen, Dämpfe
Nahrungsmittelallergene (werden durch den Mund in den Körper aufgenommen): Milcheiweis, Eier, Krebse, Fisch, Erdbeeren, Äpfel, Nüsse, Penicillin
Insektenstich-Allergene: Bienegift, Wespengift, Quallengift
Pseudoallergene (luftübertragene, nichtallergische Reizstoffe): Tabakrauch, Parfüm, Ozon, Putmittel, Insektenspray, Feinstaub, Medikamente, Histaminhältige Nahrungsmittel, Lactose (Milchzucker)

Garantiert keine Allergien werden durch folgende Stoffe ausgelöst:

sauberes Wasser
Fette
Luft im Gebirge über 2000 Meereshöhe (pollenfrei)
nicht jodiertes Speisesalz
gereingite Vitamine (ausgenommen B-Vitamine)