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Nahrungsmittelunverträglichkeit

Nahrungsmittelunverträglichkeit

Nahrungsmittelallergie und Nahrungsmittelunverträglichkeit sind nicht dasselbe.

Schätzungsweise jeder Fünfte glaubt, dass er bestimmte Nahrungsmittel nicht verträgt. Tatsächlich leiden allerdings nur zwei bis drei Prozent der erwachsenen Bevölkerung und vier bis sechs Prozent der Kinder an einer Nahrungsmittelallergie. Daneben gibt es viele Menschen mit einer Nahrungsmittelunverträglichkeit - ein aus medizinischer Sicht vollkommen anderes Krankheitsbild.

Während eine Allergie durch eine Abwehrreaktion des Körpers hervorgerufen wird, bei dem das Immunsystem fälschlicherweise auf bestimmte Stoffe im Essen (die Allergene) anspringt, basiert eine Unverträglichkeit auf einem Fehler im Stoffwechsel. Häufig sind wie etwa bei der Fruktose- oder Laktoseunverträglichkeit bestimmte Enzyme defekt oder es mangelt an Transportereiweißen, so dass der Stoff nicht richtig abgebaut werden kann. Das Immunsystem ist an dieser Reaktion nicht beteiligt.

Laktoseintoleranz:

Bei laktosetoleranten Menschen wird der Milchzucker Laktose im Dünndarm durch das körpereigene Enzym Laktase in die kleineren Zucker Galaktose und Glukose gespalten. Stellt der Körper Laktase nicht in ausreichenden Mengen her, spricht man von einer Laktoseintoleranz. Der Milchzucker wandert ungespalten in den Dickdarm. Dort wird er von Darmbakterien vergoren und Gase wie Methan, Kohlendioxid und Wasserstoff entstehen. Diese können mit Hilfe eines Atemtests bestimmt werden.

Fruktoseintoleranz:

Fruchtzucker oder Fruktose ist wie der Traubenzucker, die Glukose, ein Einfachzucker. Er kommt in unterschiedlichen Mengen natürlicherweise in Obst und Gemüse vor. Bei manchen Menschen zeigen sich die unangenehmen Nebenwirkungen direkt nach dem Essen. Ihnen drohen heftige Blähungen, Bauchkrämpfe, wässriger Durchfall und ein Vollegefühl. Auch Konzentrationsstörungen und Niedergeschlagenheit bis hin zu depressiven Verstimmungen können hinzukommen. Die Betroffenen vertragen nur eine bestimmte Menge Fruktose, wird diese Schwelle überschritten, rebelliert ihr Magen. Bei Menschen mit ausgeprägter Fruktoseunverträglichkeit reichen dafür mitunter schon ein bis zwei Äpfel aus.

Weinunverträglichkeit:

Juckreiz, Durchfall, Herzrasen: Wein kann allergische Symptome auslösen, und das passiert häufiger als vermutet. Auf Weinetiketten dürfen daher Angaben wie "enthält Sulfite" nicht fehlen. Die Salze der schwefeligen Säure machen Wein haltbar, indem sie unerwünschte Gärungsprozesse etwa durch eingeschleppte Hefen oder Bakterien verhindern. Doch die Substanzen wirken auch im menschlichen Körper: Allergiker können auf die Salze der schwefeligen Säure mit Symptomen reagieren, die vom leichten Schnupfen bis hin zum Herzrasen reichen können. Dafür genügt ein Glas. Bis zu 160 Milligramm Schwefeldioxid (SO2) pro Liter stecken in den handelsüblichen Flaschen. Aber auch Eiweiße im Wein können Schuld an einer Unverträglichkeit sein.

Allergien - Überbegriff

Die Allergie - ein Volksleiden

Niesattacken und eine triefende Nase, rote, juckende und tränende Augen, das gehört für viele Menschen zum Frühjahr dazu. Sie leiden an Heuschnupfen, reagieren allergisch auf Blütenpollen oder Gräserpollen. Andere haben das ganze Jahr Probleme, entwickeln Hautausschläge oder leiden an Luftnot, wenn sie mit Hausstaub, Schimmelpilzen, Tierhaaren oder anderen Allergenen konfrontiert werden.

Jeder Dritte ist ein Allergiker

Mit einer Allergie steht man keineswegs alleine da. Ihre Häufigkeit hat sich in den vergangenen Jahren verdoppelt. Mittlerweile reagiert etwa jeder Dritte Mensch allergisch auf mindestens eine Substanz unserer Umwelt. Jeder kennt Verwandte und Bekannte, die selbst Allergiker sind. Ebenso falsch ist es anzunehmen, Allergien seien früher einfach nicht so gründlich erkannt worden wie heute. Vielmehr hat es sich herausgestellt, dass die Menschen zunehmend empfindlicher auf Umweltreize reagieren. Ihr Immunsystem wehrt sich gegen bestimmte Substanzen, die früher problemlos toleriert wurden.

Spürbarer Abwehrfehler - die allergische Reaktion

Normalerweise soll unser Immunsystem uns nur vor eindringenden und schädigenden Fremdstoffen schützen. Dafür stellt es Antikörper her. Diese verteidigen unseren Körper gegen fremde Eindringlinge wie Pollen oder Staub, und machen sie unschädlich. Manchmal schießt das Immunsystem jedoch über sein Ziel hinaus. Es beginnt sehr stark auf Substanzen zu reagieren, die eigentlich ganz harmlos sind. Dadurch kommt es zu einer krankmachenden Überempfindlichkeit, der Allergie. Hierbei werden Antikörper gegen beispielsweise Pollen, Hausstaubmilben oder Katzenhaare gebildet. Diese Antikörper lagern sich an histaminhaltige Mastzellen an. Das Immunsystem ist somit überempfindlich gegen den Allergieauslöser geworden (Sensibilisierung). Das Allergen bindet an die auf den Mastzellen sitzenden Antikörper und aktiviert so die Mastzellen. Kommt die Person nun wieder in Kontakt mit dem Allergen, so reagiert der Körper sofort. Der Botenstoff Histamin wird ausgeschüttet und es kommt zu überschießenden Reaktionen wie Niesen, Jucken und/oder Anschwellen der Schleimhäute.

Vielfältig - Allergien und Symptome

So verschieden wie Menschen sind, können auch Allergien bei jedem Betroffenen unterschiedlich ausfallen. Sie können von Niesen über verstopfte oder laufende Nase bis hin zu Jucken und Brennen in den Augen gehen. Das Atmen kann erschwert sein, die Haut kann jucken, Ausschläge können auftreten. Oder der Körper reagiert mit Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall. In sehr seltenen Fällen kann es auch zum lebensgefährlichen, allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit des Patienten kommen. Hiervon sind oft Menschen mit einer Allergie gegen Insekten, Lebens- oder Arzneimittel betroffen.


Von Kreuzallergien spricht man, wenn Immunoglobuline-Antikörper, die gegen ein estimmtes Allergen gerichtet sind, auch andere Allergene aus anderen Allergenquellen erkennen können (Birkenallergiker --> Apfelallergie)

Wie kann man Allergien nachweisen:

Hauttest: Allergenextrakte werden mit der Haut in Kontakt gebracht. Nach einer definierten Zeit kann man aufgrund der Hautreaktion erkennen ob eine Allergie besteht (z.B. Pricktest)

Blutuntersuchungen: In Blutproben können Antikörper gemessen werden.

Häufigste Allergene:

Kontaktallergene (meist sind Hände, Gesicht, Unterschenkel oder Nacken betroffen) : Nickel, Parfum, Chrom, Wolle, Milben, Wiesenpflanzen, Latex
Inhalationsallergene (werden über die Atmung aufgenommen): Birkenpollen, Wohnungsstaub, Tierhaare, Gräserpollen, Pilzsporen, Dämpfe
Nahrungsmittelallergene (werden durch den Mund in den Körper aufgenommen): Milcheiweis, Eier, Krebse, Fisch, Erdbeeren, Äpfel, Nüsse, Penicillin
Insektenstich-Allergene: Bienegift, Wespengift, Quallengift
Pseudoallergene (luftübertragene, nichtallergische Reizstoffe): Tabakrauch, Parfüm, Ozon, Putmittel, Insektenspray, Feinstaub, Medikamente, Histaminhältige Nahrungsmittel, Lactose (Milchzucker)

Garantiert keine Allergien werden durch folgende Stoffe ausgelöst:

sauberes Wasser
Fette
Luft im Gebirge über 2000 Meereshöhe (pollenfrei)
nicht jodiertes Speisesalz
gereingite Vitamine (ausgenommen B-Vitamine)