Kennen Sie den Heimlich-Handgriff ?

Kurzinfo

Verschlucken von kaputten Luftballons oder Ersticken an Erdnuss & Co. Kaum ein Notfall tritt so unerwartet und heftig auf wie die Atemnot durch Verschlucken eines Fremdkörpers.

Detailinfo

Durch das Verschlucken eines Fremdkörpers gibt es verschiedene Schweregrade von hartnäckigem Husten ohne Einschränkung der Atmung bis zum Erstickungsanfall.

Je kleiner die Kinder, desto größer die Gefahr des Verschluckens und Erstickens. So vorsichtig man auch ist, mit Sicherheit kann man das Verschlucken nicht vermeiden. Aber es sind nicht nur Erdnüsse und kleinteilige Spielsachen, die Kinder bei "Ausflügen " auf dem Boden oder im Kinderzimmer finden.

Auch Erwachsenen kann es passieren, dass sie sich "Verschlucken".

Wenn es passiert ist ... hilft der "Heimlich-Handgriff"

Sollte sich der Fremdkörper durch die Rückenklopfmethode nicht lösen, musst Du den Heimlich-Handgriff anwenden.
Hierbei soll der Gegenstand, wie bei einem Hustenstoß, mit Wucht aus der Lunge herausgeschleudert werden. Du kannst den Handgriff im Stehen oder im Liegen ausführen. In beiden Fällen musst Du kräftig Druck auf den Oberbauch zwischen Bauchnabel und Brustbein ausüben.

Dazu umgreifst Du das Kind oder den Erwachsenen (im Stehen) von hinten mit beiden Armen und fasst Deine Hände unterhalb des Brustkorbes zusammen. Dann ziehst Du die Person ruckartig zu Dir hin, um so Druck auszuüben.

"Heimlich-Handgriff" bei Babys

Bei Kindern unter einem Jahr funktioniert der Handgriff etwas anders. Der Brustkorb eines Babys hat eine andere Form: die Rippen stehen noch waagerecht. Übe deshalb mit zwei Fingern oder dem Handballen Druck auf die Mitte des Brustbeins aus. Du musst keine Angst haben, Dein Baby zu verletzen. Seine Knochen sind noch sehr weich und elastisch.

Außerdem kannst Du es so vor dem Erstickungstod bewahren!

Im Ernstfall: Führe zunächst beide genannten Handgriffe aus, um keine wertvolle Zeit zu verschenken. Alarmiere dann den Rettungsdienst.

ACHTUNG !!!
Entferne den Fremdkörper nicht mit den Fingern!
Der Versuch, einen Fremdkörper mit den Fingern zu entfernen, kann dazu führen, dass der Gegenstand tiefer in die Atemwege geschoben wird. Deine Finger sind im Vergleich zu den engen Atemwegen sehr dick, und ein Greifen des Gegenstandes kann unmöglich sein.

Wann sollte der Heimlich-Handgriff nicht angewendet werden?

---> Bei einer Fischgräte z. B. funktioniert das Prinzip kaum, weil diese die Atemwege nicht komplett verschließt und daher der Überdruck an ihr vorbei entweicht, ohne sie zu befördern.

---> Ertrinken: Versuche, mit dem Heimlich-Manöver Wasser aus der Lunge zu entfernen, sollten unbedingt unterlassen werden.

---> Der Heimlich-Handgriff wird bei bereits eingetretener Bewusstlosigkeit nicht durchgeführt. Hier wird sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung begonnen.